Nachhaltigkeit durch Gewichtsminimierung
Die Transformation auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft ist ein wichtiges Thema, zu dem wir alle unseren Beitrag leisten wollen und müssen. Konsum und Produktionstechniken müssen verändert werden, ökologisches und soziales Handeln rückt weiter in den Fokus. Ein bewusster Umgang mit den begrenzten Ressourcen wird genauso gefordert wie die Einhaltung der Richtlinien für den Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz.
Eine nachhaltige Produktion nutzt Ressourcen lediglich, anstatt sie zu verbrauchen. Sie stellt Produkte her, die sowohl in der Herstellung dem Grundsatz der Nachhaltigkeit folgen als auch bei ihrer späteren Verwendung – so wie z.B. selbsttätige Industriearmaturen. Sie werden in fast jedem industriellen Sektor eingesetzt: Pharma, Food & Beverage, Offshore, Tankfarmen, Bergbau, Energieerzeugung, Hochdruckanwendungen, Industrie- und Prozesswasser usw.
Selbsttätige Industriearmaturen sind wichtige Bestandteile von Maschinen und Anlagen und übernehmen darin notwendige Regel- oder Steuerungsaufgaben. Für ihre einwandfreie Funktion benötigen sie weder eine externe Energiequelle noch einen Stellantrieb und müssen nur in Material und Bauweise den standortspezifischen Rahmenbedingungen angepasst werden.
Leicht und doch robust: die tiefgezogene Armatur
Die Materialien für selbsttätige Industriearmaturen werden je nach Anwendungsgebiet und Umgebungsbedingungen ausgewählt. Vollmaterial eignet sich für Hochdruckanwendungen und dank seiner Korrosionsfestigkeit für aggressive Medien. Gussarmaturen werden in Hochtemperaturbereichen eingesetzt, Schweißkonstruktionen finden bei großen Nennweiten und hohen Volumenströmen Verwendung.
Werden Ventile aus tiefgezogenen Blechen hergestellt, ermöglicht dies einen deutlich geringeren Materialeinsatz im Vergleich zu Guss- oder Vollmaterial. Dünnwandige Bleche werden in mehreren Schritten zu Tiefziehtöpfen gefertigt, die dann als Gehäuse für die Armatur dienen.
Das Tiefziehproduktionsverfahren ist deutlich ressourcenschonender durch:
- weniger Materialeinsatz, z.B. durch Blechstärken von 0,5 bis 10,0 mm
- weniger Materialverschwendung im Vergleich zu Ventilgehäusen aus Vollmaterial
Hinzu kommt, dass bei dieser Art der Produktion nur wenig CO2 anfällt.
Dank modularer Baukästen können verschiedene Produktvarianten bei geringer Komponentenzahl für ein breites Applikationsspektrum flexibel zusammengestellt werden. Jedoch gilt auch bei modularen Industriearmaturen: Einheitlichkeit überall dort, wo möglich, und Konfigurierbarkeit dort, wo nötig.
Tiefgezogene Armaturen führen ein nachhaltiges Leben
Tiefziehteile zeichnen sich prinzipiell durch hohe Korrosionsbeständigkeit, Druckfestigkeit und deutliche Gewichtsvorteile gegenüber einem Graugusskörper aus und sind leicht zu reinigen. Heutzutage wird nicht nur Edelstahl tiefgezogen, sondern zunehmend auch Sondermaterial wie Titan oder Hastelloy. Werden tiefgezogene Armaturen poliert, sind sie dank ihrer hohen Oberflächengüte speziell für den Einsatz bei Hygieneanwendungen, z.B. im Pharma- und Lebensmittelbereich oder in der Reinraumtechnik, geeignet.
Die dünnen Wandstärken und das geringe Gewicht sparen Wärmeenergie bei den Sterilisationsprozessen ein, da das Material schneller erhitzt wird. Dabei stehen die tiefgezogenen Gehäuse in der Druckfestigkeit den Gussgehäusen in nichts nach. Zum Vergleich: eine tiefgezogene Armatur hat eine Wandstärke von 0,8 mm, Gussarmaturen hingegen bis zu 2 cm.
Tiefgezogener Edelstahl und die für die Anwendung passenden Elastomere garantieren lange Betriebszeiten für die selbsttätige Armatur. Bei regelmäßiger Wartung ist eine Lebenszeit von mehr als 25 Jahren keine Seltenheit.
Der perfekte „GreenDeal“
Die Nachhaltigkeit der Herstellungsprozesse für tiefgezogene Industriearmaturen gewinnt durch die fortschreitende Digitalisierung besonderen Schwung. Dank digitalisierter Prozesse wird mehr Spielraum für innovative Entwicklungen geschaffen. Enorme Einsparungen werden durch passgenaue Produktion mit optimierten Maschinen ermöglicht. So können die benötigten Teile just in time produziert werden, denn die Daten sind jederzeit und überall abrufbar und Lagerkosten werden reduziert.
Mit CFD-Simulationen und 3D-Geometrien kann der Hersteller seine Technologie anschaulich vermitteln. Speziell konzipierte Videos mit Produktinformationen, Montageanleitungen oder Eindrücken aus der Produktion liefern seinem Kunden wichtiges Anschauungsmaterial und sparen Zeit, die sonst für Rückfragen oder Verständnisprobleme anfällt.
Nachhaltig gestaltet sich auch der Versand des fertigen Ventils. In Kombination mit recycelten Pappkartons und dem geringen Eigengewicht (2 bis 25 kg) der selbsttätigen Industriearmatur sind umweltschonendere Transportwege/Transportverfahren möglich. Ventile aus anderen Materialien sind aufgrund Ihres Gewichtes so schwer, dass sie nur als Palettenware verschickt werden können.
Auch Wartungsfreundlichkeit bedient den Anspruch an Nachhaltigkeit: Je weniger Komponenten die selbsttätige Regelarmatur hat, desto schneller und einfacher kann sie gewartet oder ihre Regeleigenschaften können durch einfachen Austausch der Komponenten an veränderte Anlagenparameter angepasst werden. Sind Ersatzteile über Jahrzehnte hinweg verfügbar, kann das selbsttätige Ventil lange seinen Dienst tun.
Ist dann irgendwann die Einsatzzeit des selbsttätigen Ventils in der Anlage abgelaufen, können die Materialien getrennt und fast vollständig wiederverwertet werden. Es fällt kein Elektroschrott an wie bei Stellventilen.
Das alles schont Ressourcen und kommt auch dem Klima zugute.
Aspekte für selbsttätige Regelarmaturen, die überzeugen:
Nachhaltigkeit
- Ressourcenschonend durch Unabhängigkeit von externer Energie
- Lange Lebensdauer aufgrund hochwertigster Werkstoffwahl der Ventile bei richtiger Konzeption
- Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Materialien
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