Anlagenschäden durch Druckstöße verhindern mit speziellen Armaturen
Druckstöße entstehen durch plötzliche Druckänderungen und führen kritische Anlagenzustände herbei. Sie können Rohrleitungen zum Platzen oder das Gefüge einer Anlage aus dem Lot bringen. Sobald Absperreinrichtungen den Durchfluss in der Anlage regeln, sind Druckstöße unvermeidlich. Da die Rohrleitungen und alle zugehörigen Anlagenkomponenten, wie z.B. Ventile, hinsichtlich des zulässigen Über- und Unterdrucks begrenzt sind, müssen Präventivmaßnahmen zur Reduzierung von Druckstößen getroffen werden.
Hier können spezielle Ventile Abhilfe schaffen: Druckentlastungsventile SR öffnen bei Erreichen und Überschreiten des Einstelldrucks, um das Medium aus dem System abzuführen, und schließen kontrolliert langsam, um keinen Druckstoß zu erzeugen. Druckabfang- und -entlastungsventile SAV öffnen beim Erreichen und Unterschreiten des unteren Einstelldrucks in Erwartung eines anschließenden hohen Druckanstiegs (oberer Einstelldruck) zur Atmosphäre. Das vorgeöffnete Ventil erfasst dann den Überdruck der Hochdruckwelle und schließt kontrolliert langsam, um keinen Druckstoß zu erzeugen.
Druckstoßsimulation
Die Pumpe arbeitet normal.
Nach dem Pumpenstopp fließt das Medium weiter, der Druck in der Rohrleitung direkt hinter der Pumpe sinkt, so dass der Niederdruckentlastungspilot öffnet und auch die Druckstoßprävention öffnet, was als "Antizipation" bezeichnet wird.
Die Pumpe stoppt weiterhin, die Trägheitsenergie versiegt und der Durchfluss kommt wegen der Reibung und des Durchflusswiderstandes in der Rohrleitung schlagartig zum Stehen.
Nach dem Pumpenstopp kehrt der Durchfluss zurück, der Druckstoß entsteht, der Druck in der Rohrleitung hinter der Pumpe steigt, der Hochdruckentlastungspilot öffnet sich, das Hauptventil bleibt geöffnet.
Der Druckstoß zerstört die Geräte und die Rohrleitung.
Die Funktion des Druckentlastungsventils besteht darin, den Druckstoß in eine andere Richtung abzuleiten (Atmosphäre).
